Gregor Beyer - photographed by @BILDHAUS Potsdam, Karoline Wolf

Forstreform – neuer Anlauf!

Heute wurde in Potsdam das Zukunftskonzept für den Landesforstbetrieb vorgestellt. Auch wenn das darin vielfach zitierte Gutachten einer Managementberatung aus Mainz selbst den Mitgliedern des Forstbeirates bislang nicht übergeben wurde, so habe ich als Landesvorsitzender der SDW auf Basis der bisherigen Informationen folgende Stellungnahme abgegeben:

Profit-Center hört sich gut an! Für einen Förster ist aber nur ein Dokument relevant, das fest auf märkischem Sand bei transparenter Analyse bestehen kann!

„Es ist zu begrüßen, dass nach rund einem Jahr die wichtigen Festlegungen im Koalitionsvertrag zur Zukunft des Landesforstbetriebes nunmehr in einer Evaluierung untersetzt sind. Dabei ist auch der absolut richtige Ansatz von Minister Vogel hervorzuheben, dass das Abstellen auf eine „schwarze 0“ zukünftig dem Ziel einer „grünen 0“ weichen soll. Angesichts der erheblichen neuartigen Waldschäden und des überdeutlich benannten Reform- und Investitionsstaus des LFB, muss sich das Land auch zu den finanziellen Herausforderungen für den Erhalt der brandenburgischen Wälder bekennen. Hierbei kann der Minister in einem nun notwendigen und offenen Dialog auf uns zählen.

Allerding sind gegenwärtig auch noch viele Details unklar und werden erst mit dem Vorliegen des Gesamtdokumentes beurteilbar werden. Wenn von gegenwärtig 1.420 beschäftigten Mitarbeitern in der Landesforstverwaltung nur 1.280 übrigbleiben sollen, dann bedeutet das unterm Strich eindeutig weniger Personal für die vorhandenen Aufgaben. Dabei macht auch die Umbenennung eines „Maschinenhofes“ in „Profit-Center-Technik“ für sich genommen noch keinen Mehrwert; insbesondere, wenn das Gutachten offenbar gleichzeitig das „Fehlen einer gesamthaften Unternehmensteuerung“ feststellt. Positiv ist anzumerken, dass man offenbar den Bedarf für die Nachwuchsgewinnung und auch die Ausbildung, so beispielsweise den Ausbau der Waldarbeitsschule Kunsterspring, deutlich benennt.

Wir fordern Minister Vogel auf, das Gesamtgutachten zur Evaluierung zu veröffentlichen, sodass die Ableitungen auch anhand ihrer Herleitungen beurteilbar werden. Danach muss das Ministerium schnellstmöglich in einen Dialog mit den Verbänden einsteigen. Eine Einbringung des Artikelgesetzes bereits im zweiten Quartal dieses Jahrs, ohne dass die im Gutachten benannten Voraussetzungen und Vorarbeiten dafür erfüllt sind, hält die SDW Brandenburg für problematisch. Ziel muss ein wahrhaftes „Zukunftskonzept“ sein, dass auf breiter Basis der Beschäftigten des LFB, der betroffenen Verbände und vor allem auch der WaldbesitzerInnen auf märkischem Sand langfristig bestehen kann.“


Berichterstattung: